Die Menschheit in der Krise

Der archaische Mensch

Der archaische Mensch erschafft sich seine Wirklichkeit durch die stereotypische Nachahmung eines göttlichen Urbildes, eines Mythos. Dazu erschafft er sich ein symbolisches Zentrum, aus welchem heraus er sich mit dem Kosmos verbindet und sich dadurch mit dem göttlichen Urbild identifiziert. Die zahlreichen Mythen bilden für den archaischen Menschen die stabile Erfahrungsgrundlage. Die Mythen sind für ihn heilig und tabu. Die Verletzung eines Tabus gefährdet nicht nur den Täter, sondern auch die kollektiven Strukturen der Sippe. Der archaische Mensch verfügt über keine Objektivität und hat kaum ein Verständnis für Raum und Zeit. Er fühlt sich direkt mit allem, nicht nur verbunden, was Objektivität bedeuten würde, sondern er fühlt sich mit allem identisch. Er ist sich nur seiner Subjektivität voll bewusst. Der archaische Mensch verfügt daher nicht über ein historisches Gedächtnis. Er erschafft sich laufend, entsprechend seiner Handlung neue Mythen auf Basis der kosmischen Urbilder. Das sich im Entstehen befindliche Ich-Bewusstsein des archaischen Menschen ist noch fest verbunden mit seinen Göttern und deren Mythen, die sie für ihn erschaffen haben. Innerhalb dieser weitgehend unstrukturierten Unendlichkeit, die er raum- und zeitunabhängig erlebt, ist er auf seine Weise schöpferisch tätig, durch die Nachahmung seiner Götter.

Mit Hilfe von Orakeln hat der archaische Mensch Weissagungen gemacht in die Leere seines Seins.

Eine archaische Gesellschaft ist im Inneren geschützt durch die Tabus und kann daher über eine grosse Zeitspanne existieren. Trifft aber eine archaische Gesellschaft auf eine andere, so erkennen sie, dass die Götter und deren Mythen nicht die Gleichen sind. Dieser Erkenntnisprozess mündet in eine lange andauernde Entwicklung des Ich-Bewusstseins. Dabei beginnt das aufkeimende historische Denken die Mythen in den Hintergrund zu verdrängen. Verschwinden werden sie nicht, denn nichts ist zerstörbar, alles ist nur wandelbar.

Der historische Mensch

Im Gegensatz zum archaischen Menschen verfügt der moderne Mensch über eine historische Struktur. Der Beginn dazu lässt sich festsetzen mit der abstrakten Verbindung zweier Punkte mit einer Geraden. Das gab ihm die Möglichkeit den chaotischen archaischen Raum, das Tohuwabohu, zu berechnen und zu strukturieren. Durch die lineare Abfolge seines abstrakten Denkens und Handelns erfand der historische Mensch die Zeit. Mit Raum und Zeit verfügte er über eine Ordnungsstruktur die seinem Ich-Bewusstsein Stabilität gab. Die Einführung des Monotheismus verstärkte die Ich-Bewusstseins-Struktur massgeblich und machte die Götter mit ihren Mythen weitgehend überflüssig. Das archaische Chaos wurde überwunden durch die Strukturierung von Raum und Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Doch das macht Geschichte linear und jetzt entsteht Geschichte aus Geschichte, die erneut in Betracht gezogen wird. Diese historische Linearität, die sich in Variablen stetig wiederholt, verhindert den schöpferischen Blick in die Zukunft, über welchen der archaische Mensch noch verfügte, denn er erschuf seine Zukunft durch die unendliche Wiederholung der einzelnen Mythen aus dem heiligen Ursprung. Dieser Verlust musste der moderne, aber historisch denkende Mensch hinnehmen, um sein Ich-Bewusstsein durch das Abstrahieren der Natur in Raum und Zeit voll zu entwickeln. So gelang es ihm, mit seiner Entscheidungsfähigkeit und der damit einhergehenden Verantwortlichkeit, sich aus dem archaischen Chaos zu entfernen. Die endlich strukturierte Objektivität rückte ins Zentrum des Bewusstsein und die unendliche Subjektivität, das unberechenbare Element verlor zusehends an Bedeutung.

Den Preis, welcher der moderne Mensch für die Entwicklung des Ich-Bewusstseins zu bezahlen hat, ist hoch. Da sich Geschichte aus Geschichte erzeugt, ist die Programmierung des Gehirns des Menschen nur noch auf Geschichte ausgerichtet und die Hirnstruktur ist dadurch zu einer Masse Gammel-Fleisch verkommen. Die Ausgeburt davon vergammelt in Millionen von Büchern und Gegenständen in unzähligen Bibliotheken, Museen und anderweitigen Sammlungen.

Im Gegensatz zum archaischen Menschen bleibt dem historischen Menschen die Zukunft verborgen und es bleibt ihm daher nichts anderes übrig, als mit Hilfe der Wahrscheinlichkeit im Nebel der Zukunft herumzustochern. Es gilt aber zu bedenken, dass die Menschheit bewusst in die enge Beschränktheit der historischen Linearität hineingedrängt wurde, mit dem Ziel das Ich-Bewusstsein voll zu entwickeln. Doch davon später.

Der historische Mensch zertrümmert seine Zivilisation.

Ende des 19. Jahrhundert begann der historische Mensch seine Wirklichkeit zu zertrümmern. Hier einige Beispiele.

Die Philosophen waren nie in der Lage ein wegweisendes und allgemein bauchbares, einheitliches Weltbild zu erschaffen. Friedrich Nietzsche hat mit seinem Nihilismus einen tragenden Pfeiler im Weltbild des historisch denkenden und handelnden Menschen zerstört.

Ohne Absicht hat Max Planck durch die Einführung des Wirkungsquantum dem Mikrokosmos jede geometrische Anschaulichkeit genommen. Dieser Verlust bedeutet auch das Verschwinden der Objektivität und Kausalität in der Quantenphysik. Das verleiht ihr subjektiven Charakter und der Aufbau der Experimente bestätigt das eindrücklich. Die Quantenphysik basiert seither auf subjektiv ausgewählten Wahrscheinlichkeiten.

Die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein ist eine Camouflage-Lösung, welche der Physik von Isaac Newton  übergestülpt wurde. Was Einstein nicht bedachte, war die Tatsache, dass seine Theorie auf Subjektivität beruht. Der Satz, mit dem John Archibald Wheeler die allgemeine Relativitätstheorie auf den Punkt brachte lautet: „Spacetime tells matter how to move; matter tells spacetime how to curve.“ Damit beschreibt Wheeler nichts anderes als eine möbische Schleife. Da diese nicht orientierbar ist, mangels einer Spiegeldrehachse, hat sie nur subjektiven Charakter. Die Subjektivität als Quelle im Hintergrund verhindert auf der objektiven Ebene die Möglichkeit die Quantenphysik mit der allgemeinen Relativitätstheorie  zu vereinheitlichen. Die GUT (Great Unite Theory) ist folglich nicht möglich.

In der Kunst zerfledderte Pablo Picasso mit seinem Kubismus und Surrealismus die lineare Historie des Menschen.

In der Literatur ist es der irische Schriftsteller James Joyce, der den Leser mit seinem Roman Ulysses gnadenlos der Unendlichkeit des Nichts aussetzt, ohne eine Interpunktion im letzten Kapitel und damit die Sinnlosigkeit der Geschichte innerhalb der Geschichte aufzeigt.

In der 12 Ton Musik von Arnold Schönberg wird das ästhetische Empfinden des Menschen durch nackte Technik ersetzt.

Seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhundert ist die Zerstörung der historisch gewachsenen Systeme allgegenwärtig. Hier einige Beispiele.

In der von Mao ausgelösten chinesischen Kulturrevolution wurden die Träger der alten und stabilen Kultur zu Millionen ermordet. Die geistig tragende gesellschaftliche Basis wurde bewusst zerstört und durch eine rein materiell ausgerichtete Ideologie ersetzt, die jetzt als Instrument der Macht dient. Bleibt das geistige und materielle Wachstum aus, können die Bedürfnisse der Menschenmassen nicht mehr befriedigt werden. Dann erlöscht das Licht des Diktators  und der Vorhang fällt.

Die Einführung des Turbokapitalismus durch den amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan und der englischen Präsidentin Margaret Thatcher spaltet und zerstört die gesellschaftlichen Strukturen in allen Ländern.

Weltweit radikalisieren sich die politischen Systeme. Die einen wollen retten, andere wollen erhalten und der Rest will zerstören. Alle wollen! Streit, Unruhen und Kriege sind die Folgen.

Die Religions-Systeme kämpfen gegen ihren Zerfall durch menschenverachtende Handlungsweise und beschleunigen dadurch ihren Untergang.

Die Vernichtung der Systeme ist auf der Ebene des Individuums angelangt. Terrorismus, Vandalismus, Mord und Todschlag, Korruption, Wirtschaftsverbrechen und die allgemeine Gewalt sind alltäglich geworden. Die Strafverfolgungsbehörden laufen unter ferner liefen und die Politiker kümmern sich um ihre eigene Kariere mit kostspieligem Marketing. Die Systeme haben ausgedient und der Mensch wendet sich von ihnen ab. Die Ratten füllen sich die Taschen und verlassen das Schiff, um sich irgendwo in vermeintliche Sicherheit zu bringen.

Es macht den Anschein, dass sich sogar die Natur gegen den Menschen verschworen hat. Das Artensterben im Klimawandel macht rasante Fortschritte. Dabei ist aber zu bedenken, dass auch der Mensch ein Art ist, die jetzt zum Ziel der Natur geworden ist. Das abstrakte Denken und Handel ist widernatürlich (wider die Natur) und die entsprechenden Rückkoppelungen treten immer stärker in Erscheinung.

Die stetig zunehmende Objektivierung des Subjektes Mensch mündet schlussendlich in der Vernichtung des Subjektes. Übrig bleibt ein überzüchtetes Ego-Objekt. Durch seine raumzeitliche eingeengte Wahrnehmung verliert es die Übersicht über das schier endlos angehäufte Wissen, verursacht durch das Prinzip des uneingeschränkten Wachstums. In der Folge wird die Objektivierung weiter voran getrieben. Da das Subjekt bereits zum Ego-Objekt mutiert ist, wird jetzt das Ego-Objekt zum KI gesteuerten Computer objektiviert. Das Endergebnis ist die mechanoide Schizophrenie .

Mit dem Versuch die zusammenstürzenden Systeme zu erhalten, werden alt bewährte Mechanismen mit verstärkter Stereotypie aktiviert. Das führt aber nicht zum gewünschten Erfolg, da die jungen Menschen bereits dabei sind sich vom historischen Menschen zu verabschieden und sich der ewig rückwärts gerichteten Entwicklung aktiv widersetzen. Die Systeme werden implodieren und der Boden für einen Paradigmawechsel wird so bereitgestellt. Die ewig gestrigen Systemverfechter und -Träger können nur noch den von ihnen verursachten Scherbenhaufen wehklagend betrachten.

Der Paradigmawechsel

Der historische Mensch ignorierte das schöpferische Prinzip des archaischen Menschen, in dem er begann die Natur nicht mehr nachzuahmen, sondern sie zu untersuchen und zu abstrahieren. Die Natur ist aber in allen Bereichen, vom Mikrokosmos bis in den Makrokosmos, zyklisch und folglich schöpferisch ausgerichtet. Dagegen hat sich der historische Mensch in Raum und Zeit der endlichen Linearität unterworfen und daher ist seine Denk- und Handlungsweise mechanistisch. Diese Seinsweise zwingt den historischen Menschen seine Zivilisation in allen Bereichen auf Wachstum zu trimmen, um dadurch das verlorene Element des archaischen Menschen, die Unendlichkeit zu erreichen. Da Raum und Zeit eine Erfindung des historischen Menschen ist, fallen die Raum- und Zeitstrukturen beim Wegfall des Wachstums in sich zusammen. Eine einseitige rein objektiv und materiell ausgerichtete Entwicklung ist vergleichbar mit einer Monokultur und die ist immer gefährdet durch einbrechende Einflüsse die leicht zu übersehen sind, da sie nicht als Bedrohung wahrgenommen wird, durch den Menschen mit seiner Allmacht-Einstellung.

Wie ich aufgezeigt habe, werkelt der historische Mensch seit über 100 Jahren an der Zerstörung seiner Zivilisation. Bevor es möglich ist die gefährlichsten Schwachstellen ausfindig zu machen, ist es sinnvoll den Untergang des römischen Reiches zu betrachten.

Es gibt  viele Einflüsse, welche den Zusammenbruch des römischen Reiches bewirkt haben. Zu erwähnen sind, die Pest, der Kälteeinbruch im Norden und die Völkerwanderung. Alle diese Unwägbarkeiten waren die Auslöser, welche den Zusammenbruch des Reiches herbeiführten und die vorhandenen Systemschwächen aufdeckten.  Es ist das Energieproblem, welches die Römer als solches nicht erkannten und es deshalb nicht lösen konnten. Sie haben die Entwicklung von ökonomisch sinnvollen mechanischen Mitteln unterlassen. Diese Notwendigkeit haben sie nicht in Betracht gezogen, da ihre Energiebasis im ganzen Reich auf der Sklaverei beruhte. Wurden Sklaven als Energieträger benötigt, wurden Armeen zu Eroberungsfeldzügen losgeschickt. Das Prinzip des linearen und unersättlichen Wachstums scheiterte am Energiemangel in Form von Soldaten und Sklaven.

Die Parallelen zur historisch strukturierten Zivilisation von Heute sind leicht zu erkennen. Das Energieproblem ist dasselbe geblieben wie bei den Römern. Die Sklaverei wurde nie abgeschafft, sondern durch raffinierte Methoden so weit verfeinert, dass sie als erträglich wahrgenommen wurde. Die Ketten wurden ersetzt durch Gesetze, Papierverträge und EC-Karten. Die technische Entwicklung erzwang die Ablösung des Analphabetentums durch Bildung, doch diese ist auf der ganzen Welt systemkonform aufgebaut und nicht auf den Menschen ausgerichtet. Das heisst, dass die Bildung nur dazu da ist, dass der Mensch damit dem jeweiligen System dienlich ist. Die Bildung erhält dadurch objektiven Charakter. Das ist die verborgene Sklaverei in den Systemen. Aus subjektiver Sicht gibt es ein riesiges Bildungsvakuum. Es gibt keine subjektive Ausbildung und Entwicklungsförderung zu Gunsten eines selbständigen und verantwortungsbewussten Menschen. Die Möglichkeit dazu ist gar nicht gegeben, da die Ausbildner in ihrer Ausbildung systemkonform konditioniert und abgerichtet sind. Zudem wollen die Systemverantwortlichen keine subjektive Ausbildung, denn das ist die Gefährdung der rein objektiven Systeme.

Das Vakuum, verursacht durch die nicht vorhandene subjektive Bildung, ist eine grosse Gefahr für die herrschende Objektivität, die durch Logik und Mathematik abgestützt ist. Der Mensch als Subjekt benutzt die objektiven Systeme willkürlich, ignoriert ihre Logik und Mathematik, pervertiert sie und füllt mit diesen Fake-News die subjektiven Echo-Kammern. Beispiele: 9/11, bemannter Mondflug, Trump und die gestohlene Wahl,  die Covid-Pandemie usw.

Es gibt noch ein schwerwiegendes Energieproblem und das ist für die Menschheit existenzbedrohend. Der archaische Mensch hat seine Lebensenergie direkt in die Natur einfliessen lassen durch seinen spontanen Umgang mit ihr. Der historische Mensch hingegen verwendet seine Lebensenergie fast ausschliesslich um die naturfeindlichen Abstraktionen seiner Zivilisation zu befeuern. Es ist diese menschliche Energie, die der Natur heute fehlt. Das ist die Hauptursache des gegenwärtigen 6. Artensterben auf diesem Planeten.

Die Natur beruht auf einem geringfügigen Ungleichgewicht. Deshalb ist alles in Bewegung und sucht nach Stabilität, die aber nie erreicht werden kann. Das ist die energetische Grundlage für jeden schöpferischen Prozess. Dagegen beruht die Zivilisation des modernen historischen Menschen auf der Abstraktion der Natur. Damit seine Produkte Bestand haben, wird maximale Symmetrie und Stabilität angestrebt. Durch dieses widernatürliche Verhalten wird die aufgewendete Energie zweckgebunden und kaltgestellt. Mangels delikater Asymmetrie können keine schöpferischen Zyklen entstehen. In der Linearität endet jede Geschichte abrupt. Es herrscht Stillstand, der nur überwunden werden kann mit der Überlagerung  einer neuen Geschichte. Die Energiebilanz ist immer negativ. Diesen selbstzerstörerischen Prozess betitelt der Mensch voller Stolz als Fortschritt.

Auf der ganzen Welt haben wir nur diktatorische Systeme. So etwas wie Demokratie gibt es nicht. Eine Pseudo-Demokratie kann man sich nur leisten, sofern man eine Finanzdiktatur in ihrem Schatten aufgebaut hat.

Jede Erfahrung des Menschen schlägt sich nieder in seiner Bewusstseinsentwicklung. Viele Menschen bilden eine Gesellschaft die sich schnell stark verändert. Träge und rückwärts gerichtete Systeme, auch wenn sie mit Supercomputern und KI ausgerüstet sind,  können einen sich anbahnenden Umbruch nicht erkennen. Systeme haben mit all ihren endlichen Mitteln nur die Möglichkeit das Vergangene zu berechnen. Der Mensch hingegen hat eine Ahnung von der Zukunft und will sie erfahrbar machen. Das ist die Ausgangslage für einen Paradigmawechsel.

Das neue Paradigma

Ein neues Paradigma, im Sinne eines  Denkmusters, als Grundlage für eine entsprechende Handlungsweise, muss durch einen Mythos erzählt werden. Das alte Paradigma besteht aus Historie, die linear immer weiter mit Historie überlagert wird. Die Historie als Wissen ist schon tot bei ihrer Entstehung. Das neue Paradigma muss, im Gegensatz zur objektiven Historie, auf Subjektivität aufgebaut sein. Da beginnen die Probleme. Die Linguistik des modernen historischen Menschen verfügt über keine subjektive Struktur, was verständlicherweise auch tunlichst vermieden wird. Ich mache keine Wortschöpfungen und benutze das Vorhandene.

Raum-Zeit und ihre Geometrie, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind Erfindungen des Menschen und dienen der Orientierung auf den relativ linearen Achsen. Die massiv eingeschränkte Wahrnehmungsstruktur haben den Menschen dazu gezwungen. Betrachte ich eine längst vergangene Historie, so tue ich das in der Gegenwart. Evaluiere ich ein zukünftige Möglichkeit der Erfahrung, so tue ich das ebenfalls in der Gegenwart. Es gibt nur die Gegenwart, die Gleichzeitigkeit  in welcher alle Ereignisse stattfinden. Das ist das Wesen der Unendlichkeit und die bedingt die Abwesenheit von Raum und Zeit. Der erste Satz der Thermodynamik beinhaltet die Erhaltung der Energie, die nicht vernichtet werden kann. Die Gesamtenergie bleibt erhalten. In der Subjektivität bedeutet das die Nichtexistenz des Todes. Den Tod eines Lebewesens gibt es nicht, es wechselt nur die Frequenz und verschwindet aus der Wahrnehmung.

Ich muss die Programmierung meiner Neuronen im Gehirn durch Annahmen so verändern, dass sich dadurch eine neue innere Wahrnehmung ergibt, die ich mit Hilfe meines Ich-Bewusstseins auf meine äussere Handlung übertragen kann. Das war aber schon immer so und an dieser Vorgehensweise sind keine Korrekturen anzubringen. Notwendig sind neue Primärannahmen zu beschreiben, die keine Objektivität beinhalten und in der objektiven Realität weitgehend ignoriert werden.

Der Mensch will in den Weltraum vorstossen. In dieses universelle Projekt wurden sehr wahrscheinlich schon über 1000 Milliarden Dollar investiert. Im Hinblick auf die Distanzen, die zu überwinden sind um irgendwohin zu gelangen, ist der Erfolg sehr bescheiden. Einige Lichtsekunden kosten 1000 Milliarden Dollar. Hingegen wissen wir mit Sicherheit, dass der Mensch, eingedost in einer Raumkapsel, im Universum nicht überlebensfähig ist. Bei fehlender Gravitation verkümmern die Muskeln und die Knochen, das Gehirn schrumpft. Doch kein Wissenschaftler und kein Politiker sagt: Übung abbrechen! Die Konsequenzen wären verheerend. Solange die Menschen an die Möglichkeit glauben, da ihnen das zukünftige Scheitern verschwiegen wird, produziert man weiter lineare Geschichte durch Geschichte.

Meine subjektive Version der Reise ins Universum lautet wie folgt. Ich will nicht ins Universum reisen. Ich bin im Universum. Dieser Satz ist nicht richtig, denn mit dem Wort „im“ hat er eine objektive Komponente. Folglich lautet der Satz: Ich bin Universum! Damit identifiziere ich mich in meiner Seinsweise mit dem Universum. Ich verknüpfe mich mit der Unendlichkeit und überwinde dadurch die stark einengende Vorstellungsschranke des  historischen Menschen, den ich selber auch bin in der gegenwärtigen künstlich erzeugten Raum-Zeit.

Die Unendlichkeit ist die Abwesenheit von Raum-Zeit und Geometrie. Sie ist eine Singularität mit unendlichem Potential. Ich kann sie auch als Feld ohne jegliche Formatierung bezeichnen. Es gibt nichts das ich untersuchen könnte. Ich befinde mich geistig in einer subjektiven Leere, in welcher ich schöpferisch tätig werden kann. Es existiert kein objektives Wissen das sich störend auswirken könnte. Mit meiner projektiven Imagination erschaffe ich geistige Strukturen. In diesem Feld der Unendlichkeit gibt es keine Einschränkungen, ausser ich erschaffe sie. Ich bin mir aber bewusst, dass ich mit meiner projektiven Imagination untrennbar identisch bin, was mich auch verantwortlich macht für meine geistige Aktivität.   Durch die zunehmende projektive Imagination im geistigen Felde bildet sich eine Körnung, die das Ich-Bewusstsein in der Raum-Zeit als Materie wahrnimmt.

Folgerung: Der bewusste Geist ist ursächlich und erschafft die Materie.

Die Erschaffung der Materie ist eine Dilatation des Geistes damit er sich in der Ebene der Raum-Zeit mit seinem Ich-Bewusstsein das schöpferische Prinzip erlernen kann. Dieser Lernprozess ist unabdingbar, um über die geistige Ebene erneut in eine dilatierte Raum-Zeit-Ebene im Universum zu gelangen. So betrachtet ist der Planet Erde eine Schule um das schöpferische Potential zu entwickeln.

Die sich aufbauende globale Krise bietet jedem Menschen die Gelegenheit zur Selbstbesinnung.

13.08.2023